DIE GEDANKENLESER
Übungen und Material zum Download
Übungen und Material zum Download
Mit dem Trainingsprogramm DIE GEDANKENLESER unterstützen Sie gehörlose und schwerhörige Kinder und Jugendliche in ihrer Theory of Mind-Entwicklung.
Das Programm besteht aus 9 Modulen, mit denen Sie Theory of Mind trainieren können und dem Modul „Sprache“, mit welchem die dazugehörigen sprachlichen Fähigkeiten geübt werden. In jedem Modul gibt es verschiedene Übungen mit Material in Laut-, Schrift- und Gebärdensprache. Sie können die Übungen auswählen, die am besten zu den Bedürfnissen, dem Alter und den Interessen Ihrer Schüler:innen passen.
In der Toolbox finden Sie Informationen über die Theory of Mind-Entwicklung von gehörlosen und schwerhörigen Kindern sowie eine Anleitung und wichtige Hinweise, wie Sie diese mit Hilfe des Programms DIE GEDANKENLESER trainieren können.
Im Manual sind die Anleitung und Hinweise zum Download noch einmal zusammengefasst.
Die Checkliste enthält eine Kurzübersicht über die Lernziele in jedem Modul, die Ihnen helfen kann, die Fähigkeiten ihrer Schüler:innen einzuschätzen und schnell die Übungen zu finden, die am besten zu den Bedürfnissen Ihrer Schüler:innen passen.
Gefühle erkennen und benennen
Übergeordnetes Lernziel
Die Schüler:innen erkennen Gefühle anhand von Mimik und Gestik und benennen diese.
Die Schüler:innen | Anfänger:innen | Fortgeschrittene |
---|---|---|
drücken Basisemotionen mittels Mimik und Gestik aus, erkennen Basisemotionen anderer Personen anhand ihrer Mimik und Gestik und können diese benennen. |
1.1 | 1.2 |
benennen Basisemotionen in verschiedenen Situationen. | 1.7 | 1.8 |
Hinweise
In Modul 1 wird das Erkennen und Benennen von Gefühlen geübt und das entsprechende Vokabular in Laut- und/oder Gebärdensprache trainiert.
Äußere Ursachen für Gefühle
Übergeordnetes Lernziel
Die Schüler:innen identifizieren externe Ursachen als Auslöser von Gefühlen.
Die Schüler:innen | Anfänger:innen | Fortgeschrittene |
---|---|---|
erkennen und benennen Gefühle bei anderen Personen und identifizieren Elemente einer Situation als Auslöser. | 2.1 | 2.3 |
Hiweise
In Modul 2 wird den Schüler:innen bewusst gemacht, dass äußere Umstände Gefühle auslösen können.
Erinnerungen
Übergeordnetes Lernziel
Die Schüler:innen erkennen, dass Erinnerungen an vergangene Ereignisse Gefühle auslösen können.
Die Schüler:innen | Anfänger:innen | Fortgeschrittene |
---|---|---|
verstehen, dass Elemente einer aktuellen Situation Erinnerungen an frühere Ereignisse auslösen können (z.B. durch das Betrachten eines Fotos oder der Wahrnehmung eines bestimmten Geruchs). | 3.1
|
3.3 |
erinnern sich an Gefühle, die sie in früheren Situationen empfunden haben, benennen diese und erkennen, dass Erinnerungen an vergangene Erfahrungen die gleichen Gefühle in der aktuellen Situation auslösen können. | 3.2 | |
verstehen, dass die Intensität von Gefühlen, die mit einem vergangenen Ereignis verbunden sind, mit der Zeit abnehmen kann. | 3.5 |
Hinweise
In Modul 3 lernen die Schüler:innen, dass auch Erinnerungen Gefühle auslösen können.
Wünsche
Übergeordnetes Lernziel
Die Schüler:innen wissen, dass Gefühle von Wünschen ausgelöst werden können und verstehen, dass zwei Personen mit verschiedenen Wünschen in der gleichen Situation unterschiedlich emotional reagieren können.
Schüler:innen | Anfänger:innen | Fortgeschrittene |
---|---|---|
benennen ihre eigenen Wünsche und verstehen, dass Menschen unterschiedliche Wünsche haben können. | 4.1 | 4.3 |
erkennen, dass Wünsche Gefühle auslösen können und dass zwei Menschen in der gleichen Situation verschiedene Gefühle haben können, weil sie unterschiedliche Wünschen haben. | 4.4 | 4.6 |
verstehen, dass die Wünsche von Menschen ihr Handeln bestimmen können. | 4.5 |
Hinweise
In Modul 4 lernen die Schüler:innen zunächst, die eigenen Wünsche zu benennen und zu verstehen und erkennen dann, dass sich diese von anderen Menschen unterscheiden können. Darauf aufbauend erfahren sie, dass die Erfüllung bzw. Nicht-Erfüllung von Wünschen Gefühle und Reaktionen bei Menschen auslösen können.
Überzeugungen
Übergeordnetes Lernziel
Die Schüler:innen verstehen, dass Reaktionen und Gefühle von Menschen durch ihre Überzeugungen – egal ob sie wahr oder falsch sind – beeinflusst sein können.
Die Schüler:innen | Anfänger:innen | Fortgeschrittene |
---|---|---|
verstehen, dass Menschen unterschiedliche Überzeugungen haben können. | 5.1
|
5.3 |
wissen, dass Menschen einen unterschiedlichen Zugang zu Wissen haben können. | 5.2 | |
erkennen, dass Menschen falsche Überzeugungen haben können aufgrund ihres Wissensstandes und Zugangs zu Informationen. | 5.4 | 5.5 |
verstehen, dass die Überzeugungen eines Menschen (wahr oder falsch) seine Reaktionen und /oder Gefühle beeinflussen können. | 5.6 | 5.7 |
Hinweise
In Modul 5 werden mehrere aufeinander aufbauenden Entwicklungsschritte nacheinander gefördert: Zunächst müssen die Schüler:innen verstehen, dass sich die Überzeugungen von Menschen unterscheiden können. In einem zweiten Schritt erkennen sie, dass dies daran liegt, dass Menschen unterschiedlichen Zugang zu Informationen haben können. Erst in einem dritten Schritt lernen sie, dass Menschen auch falsche Überzeugungen haben können.
Versteckte Gefühle
Übergeordnetes Lernziel
Die Schüler:innen wissen, dass es einen Unterschied zwischen den inneren und äußerlich gezeigten Emotionen geben kann und dass Menschen ihre tatsächlichen Gefühle absichtlich verbergen können.
Die Schüler:innen | Anfänger:innen | Fortgeschrittene |
---|---|---|
verstehen, dass es einen Unterschied zwischen den inneren und äußerlich gezeigten Gefühlen geben kann und dass Menschen ihre Gefühle verstecken können. | 6.1 | 6.2 |
verwenden unterschiedliche mimische und gestische Ausdrücke, um ein tatsächlich empfundenes Gefühl für verschiedene Zwecke zu verbergen, und erkennen, dass es in manchen Situationen gut ist, „reinen Tisch zu machen“ und in anderen Situationen hilfreich ist, die Emotionen zu verbergen. | 6.3 | 6.4 |
erkennen, dass Menschen auch ihre Gedanken und Überzeugungen verstecken können, indem sie ein Verhalten zeigen, dass sich von ihrem inneren Zustand unterscheidet. |
|
Hinweise
In Modul 6 erkennen die Schüler:innen, dass Menschen ihre Gefühle verstecken können.
Gefühle kontrollieren
Übergeordnetes Lernziel
Die Schüler:innen wissen, dass das Achten auf die eigenen Gefühle helfen kann, sich im Leben zurechtzufinden. Sie kennen verschiedene Strategien, die eigenen Emotionen so zu regulieren, dass sie keine negativen Folgen für sich oder andere haben.
Die Schüler:innen | Anfänger:innen | Fortgeschrittene |
---|---|---|
erkennen, dass es wichtig ist, auf die eigenen Gefühle achtzugeben, und verstehen, dass Gefühle und das damit verbundene Verhalten manchmal negative Auswirkungen auf sich selbst oder andere haben können. | 7.1
|
7.4
|
verstehen, dass es wichtig sein kann, Gefühle zu regulieren, um negative Auswirkungen auf sich und andere zu vermeiden. | 7.2 | |
kennen verschiedene Strategien der Emotionskontrolle und können ihre Wirksamkeit einschätzen. | 7.3 |
Hinweise
In Modul 7 lernen die Schüler:innen unterschiedliche Strategien kennen, mit den eigenen Gefühlen umzugehen.
Gemischte Gefühle
Übergeordnetes Lernziel
Die Schüler:innen wissen, dass eine Person gleichzeitig gemischte oder auch sich widersprechende Gefühle haben kann.
Die Schüler:innen | Anfänger:innen | Fortgeschrittene |
---|---|---|
unterscheiden und benennen zwei Gefühle, die eine Person in einer Situation gleichzeitig haben kann. | 8.1 | 8.2 |
erkennen, dass die verschiedenen Gefühle, die eine Person in einer Situation empfindet, auch widersprüchlich sein können. | 8.3 | 8.4 |
Hinweise
In Modul 8 wird vermittelt, dass Menschen mehrere Gefühle gleichzeitig haben können.
Moral
Übergeordnetes Lernziel
Die Schüler:innen verstehen, dass Handlungen, die als moralisch verwerflich wahrgenommen werden, negative Gefühle auslösen können, und Handlungen, die als moralisch lobenswert betrachtet werden, positive Gefühle verursachen können.
Die Schüler:innen | Anfänger:innen | Fortgeschrittene |
---|---|---|
verstehen die Bedeutung von Regeln für das alltägliche Zusammenleben. | 9.1 |
|
kennen das Konzept „Moral“ und grundlegende moralische Prinzipien und verstehen, dass ein Verhalten, das als moralisch verwerflich betrachtet wird, negative Gefühle, und eines, das als moralisch positiv bewertet wird, positive Gefühle auslösen kann. | 9.2 | 9.4
|
können erweiterte moralische Prinzipien anwenden und verstehen moralische Argumentationen und Bewertungen und die damit verbundenen emotionalen Reaktionen. | 9.3 | |
erkennen moralische Dilemmas und diskutieren unter Berücksichtigung der sozialen Situation und der Gefühle und Absichten der Beteiligten verschiedene Handlungsmöglichkeiten. | 9.6 |
Hinweise
In Modul 9 reflektieren die Schüler:innen den Einfluss von moralischen Wertvorstellungen auf eigene Gefühle und die anderer Menschen.
Sprache
Übergeordnetes Lernziel
Die Schüler:innen beherrschen unterschiedliche Wörter/Gebärden für Gefühle und innere Zustände und komplexe Sätze mit Verben des Sagens, Denkens und Wünschens.
Die Schüler:innen | Anfänger:innen | Fortgeschrittene |
---|---|---|
verfügen über ein umfangreiches Vokabular (Wörter/Gebärden), um innere Zustände und Gefühle zu beschreiben. | S.1 | S.2 S.3 |
beherrschen komplexe Sätze mit Verben des Sagens, Denkens und Wünschens. | S.4_DGS / S.4_DSGS |
S.5_DGS / S.5_DSGS |
Hinweise
Im Modul Sprache finden Sie vertiefende Übungen für das Vokabular zu Gefühlen und mentalen Konzepten sowie Übungen zu komplexen Sätzen mit Verben des Sagens, Denkens und Wünschens. Das Modul enthält Übungen sowohl zu Deutsch als auch zur Deutschen Gebärdensprache bzw. Schweizerdeutschen Gebärdensprache.
Sie können diese Übungen im Verlauf des Trainings durchführen, um die sprachlichen Kompetenzen zu festigen und mit den Schüler:innen zu reflektieren.